Race against Poverty
Samstag, 20.04.2024
Bedeutung der Bildung im Rahmen der Entwicklungshilfe

Im Jahr 2013 betrug das Budget des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe 6,3 Milliarden Euro. Aus diesem Budget zahlt Deutschland Gelder an Schwellen- und Entwicklungsländer. Diese Gelder werden von den Regierungen der Entwicklungsländer verwaltet. In Afrika besteht die Regierung sehr oft aus einem Diktator. Es liegt auf der Hand, dass dieser Diktator vor allem das Interesse verfolgt, seine Machtstellung zu festigen. Nicht selten legt er das Geld auch wiederum auf Konten in Europa an. In jedem Fall profitieren die bedürftigen Menschen in den Entwicklungsländern in häufigen Fällen nicht von der staatlichen sogenannten Entwicklungshilfe. Zumeist ist diese schlicht von zu vielen Eigeninteressen der Geberländer geleitet. Wenn die staatlichen Hilfen seit Jahrzehnten größtenteils versagen bzw. sogar kontraproduktiv sind, so ist ein Fortschritt in Sachen Entwicklungszusammenarbeit also vor allem über private Initiativen zu bewerkstelligen. Wie kann den Menschen in den Entwicklungsländern am besten geholfen werden?

 

Zunächst ist es wichtig, das Subsidiaritätsprinzip, also die Hilfe zur Selbsthilfe zu berücksichtigen. Einem Menschen sollte also nicht mehr als nötig geholfen werden. Es muss stets auf das Ziel hingearbeitet werden, dass eine Hilfe zukünftig nicht mehr nötig ist. Die Hilfsbedürftigen sollten nicht von der Hilfe abhängig gemacht werden.

 

Am effektivsten ist es daher, Kräfte in die Bildung der Menschen zu investieren, denn nur mit einer entsprechenden Bildung können die Menschen ihre eigenen Probleme und die Probleme ihres Landes verstehen und selbst Ideen entwickeln, wie diese gelöst werden können. Denn was nützt es, wenn heute mit europäischer Militärgewalt ein Diktator abgesetzt wird, morgen vielleicht gar ein demokratisches System installiert wird und dieses aber übermorgen wieder zusammenbricht, weil die Menschen die Grundlagen für das Funktionieren dieses Systems schlicht nicht kennen? Nur eine breit gefächerte Bildung kann hier auf Dauer die Möglichkeit zu Verbesserungen schaffen. Deswegen muss das oberste Ziel von Entwicklungszusammenarbeit stets sein, einer möglichst großen Anzahl von Menschen Bildung zukommen zu lassen. Dies kann auf verschiedene Arten und Weisen geschehen: Von der Kooperation zwischen Universitäten (Studentenaustausch etc.) reicht dieses Repertoire bis hin zum Bau von Schulen und zur Bereitstellung des Schulgeldes für die einzelnen Kinder.

 

Quellen:

- Freund, Maike: Wie Deutschland an den Armen verdient, in: Handelsblatt, 22.11.2012.

- Seitz, Volker: Afrika wird armregiert oder Wie man Afrika wirklich helfen kann. München 2009.